Auch wenn die Türen der Domkirche verschlossen sind, in ihrem Innern steht doch die diesjährige Osterkerze, die von Ulrike Bergner gestaltet wurde.
Sie schreibt ihre Gedanken zur Osterkerze:
Die Osterkerze 2020 – „Ich glaube – hilf meinem Unglauben“ (Markus 9,24)
Auf den ersten Blick ist es nur ein Kreuz auf einer Osterkerze.
Das Holz des Kreuzes, dargestellt durch die dunkle Farbe, ist hart und unbequem. Die Gewalt der Kreuzigung wird spürbar durch Form und Farbe.
Je näher man der Osterkerze kommt, desto deutlicher sieht man die Akzente der Jahreslosung aufblitzen: „Ich glaube – hilf meinem Unglauben“ (Markus 9,24). Wie kleine Lichtblicke, die erahnen lassen, dass nach allem Schmerz, aller Gewalt und der Kreuzigung selbst die Hoffnung auf den Sieg über den Tod erwacht.
Die Losung, in goldener Schrift auf das Kreuz gelegt, verschmilzt mit dem Kreuz und sie bilden eine Einheit. Und genau wie das Kreuz, das aus den Gräueltaten zum Hoffnungs- und Siegeszeichen erwächst, ist auch die Jahreslosung ein Zeichen der Zerrissenheit.
Das Eingeständnis des Unglaubens kann an diesem Punkt nichts anderes als der Glaube sein.
Gebet:
Gott,
ich vertraue dir – und glaube damit -,
dass Du mit mir durchs Leben gehst.
Ich spüre,
dass mein Glaube nicht ins Leere geht.
Ich habe Erfahrungen im Leben gemacht, die mich in meinem Glauben bestärken.
Die Phase des Ablehnens und Zweifels war ebenso wichtig.
Ich vertraue Dir mein Leben an.
Das drücke ich auch aus, wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche:
Es ist Zeichen meines Vertrauens – meines Glaubens.
Ich verstehe vielleicht nicht alles.
Und doch und vielleicht gerade deswegen – glaube ich.
Gott, ich bitte dich:
Segne mich und meinen Glauben an Dich.
Amen.
Den wunderschönen Altar, der an Ostersonntag und -montag den Vorraum der Domkirche zierte, hat unser Küster Hans Gierlich aufgebaut und geschmückt.
Dort war eine kleine Ausgabe der Osterkerze aufgestellt, die den Menschen das Anzünden der Osterlichter ermöglichte.