Der Förderverein Domkirche besucht die Domstadt Speyer – Gedächtniskirche beeindruckt die Reisegruppe
Der Jahresausflug des Fördervereins Domkirche Lampertheim e.V. führte in diesem Jahr in die Domstadt Speyer. Drei Jahre waren seit dem letzten Ausflug vergangen, bis die Verantwortlichen des Vereins – coronabedingt – wieder eine eintägige Reise anbieten konnten.
Insgesamt 43 Personen nahmen an dem Jahresausflug teil. Bereits auf der knapp 45minütigen Hinfahrt konnte Karl Hans Geil die Reisegruppe auf die geschichtsträchtige Stadt Speyer einstimmen und geschichtliche sowie reformatorische Grundkenntnisse vermitteln.
Der Schwerpunkt des Vormittags bildete der Besuch der Gedächtniskirche. Oberkirchenrat i.R. Dr. Klaus Blümlein empfing die Lampertheimer Gruppe am Eingangsportal der Kirche. Die Kirche trägt den vollständigen Namen „Gedächtniskirche der Protestation“ und wurde in den Jahren von 1893 bis 1904 im neugotischen Stil errichtet. Sie besitzt den höchsten Kirchturm in der Pfalz. Die Gedächtniskirche soll an die Protestation auf dem Reichstag zu Speyer im Jahr 1529 erinnern und kann somit auch als ein „Denkmal“ für die Protestation bezeichnet werden. Schließlich ging vom Speyerer Boden politisch die endgültige Trennung in eine römisch-katholische und eine reformatorische Kirche aus.
Dr. Blümlein legte den Schwerpunkt seiner rund 90minütigen eindrucksvollen Führung auf die wunderschönen Kirchenfenster und erläuterte jeweils deren Bedeutung. Besonders imposant zeigt sich die Mitte der Gedächtniskirche. Hier strahlt das Christusfenster – einladend und segnend zugleich. Auch die beiden großen Rosetten-Fenster „Mission“ und „Martyrium“ beeindrucken durch ihre gewaltigen Durchmesser. Die sechs Fenster unter der Empore setzen ein einziges Pauluswort ins Bild: „Glaube, Liebe, Hoffnung – diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1.Korinther 13,13)
Die Fenster in den Seitenschiffen illustrieren die Lebensgeschichte Jesu. Diese beginnt über der Empore mit dem bekannten Weihnachtsfenster. Zur Orgel hin sieht der Betrachter die drei „Wort-Gottes-Fenster“.
Großes Interesse fand bei den Lampertheimer Besuchern die Orgel in der Gedächtniskirche. Mit 98 Registern auf fünf Manualen gilt sie als größte Orgel in
Südwestdeutschland.
Nach der Besichtigung und Führung durch die Gedächtniskirche machte sich die Reisegruppe mit einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt auf den Weg zur Dombraugaststätte, wo in gemütlicher Atmosphäre das Mitttagessen eingenommen wurde.
Um 15.00 Uhr fand sich die Gruppe dann am Helmut-Kohl-Ufer ein. Dort wartete bereits das Fahrgastschiff „Pfälzerland“, eine 90minütige Rundfahrt auf Pfälzer Land dem Tagesprogramm. Ziel war der Reffenthaler Altrhein, der stromabwärts nach einer Fahrt von ca. 6 km erreicht wurde. Dieser Altrheinarm entstammt dem ehemaligen Rheinverlauf vor der Rheinbegradigung und erinnerte teilweise an den Lampertheimer Altrhein. Bei der sehr gemütlichen Schifffahrt fühlte sich die Gruppe sichtlich wohl, zumal auch für das leibliche Wohl an Bord gesorgt war. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern blieb genügend Zeit für gemeinsame Gespräche und den Blick auf die stillen, verträumten Waldufern im Naturschutzgebiet, wo mehrere kleine Inseln Vögeln Nistplätze und Rückzugsmöglichkeiten boten.
Nach der Schiffsreise hatte die Gruppe noch ausreichend Gelegenheit zu individuellen Besichtigungen, Einkäufen oder Einkehrmöglichkeiten. So suchte beispielsweise eine kleinere Gruppe das Grab von Altkanzler Helmut Kohl auf, andere besuchten noch den Dom zu Speyer, warfen einen kleinen Blick in die Dreifaltigkeitskirche oder schlenderten durch das Altpördel. Dieses bildet gegen den Dom den Abschluss der Maximiliansstraße.
Mit positiven und imponierenden Eindrücken kehrte die Reisegruppe in die Spargelstadt zurück. Zwar war man bei starkem Regen gestartet, aber mit Sonnenschein in die Heimatstadt zurückgekehrt. Alle Reiseteilnehmer waren sich einig, dass auch in unserer näheren Umgebung äußerst sehenswerte Kulturgüter zu besichtigen sind. Speyer ist schließlich eine der ältesten Städte Deutschlands und war im Mittelalter eine freie Reichsstadt.
Vereinsvorsitzender Herbert Eichenauer dankte zum Abschluss der Fahrt insbesondere Vorstandsmitglied Klaus Kuczinski für die Organisation und Durchführung des Tagesausflugs. Dieser fand Unterstützung durch Karl Hans Geil.
Im Jahr 2023 plant der Förderverein Domkirche Lampertheim e.V. wieder eine Mehrtagesreise. Ziel ist die Region Bodensee. Nähere Einzelheiten werden noch bekannt gegeben.
Das beigefügte Foto zeigt die Lampertheimer Reisegruppe vor der Gedächtniskirche